hinschauen.org

für einen anderen Blick auf Obdachlosigkeit

hinschauen

für einen anderen Blick auf Obdachlosigkeit

Hier sitzt ein Mensch...

...auch wenn wir diesen kaum bemerken, die Situation den Blick eher weglenkt und wir eilends vorbeigehen.  Ein Mensch, vielleicht mit Hoffnungen und Wünschen, Sehnsüchten und Ängsten, aber immer mit einer eigenen Geschichte. Einer Geschichte von ungefähr 8 Milliarden Geschichten, individuell und einzigartig. Wie dieses Leben eben auch. Ein Leben, das gerade jetzt hier am Straßenboden stattfindet. Schauen wir hin, schenken ein nettes Wort, ein Lächeln. Einfach die Freundlichkeit, die wir uns für uns selbst wünschen. Das ist hinschauen...


Obdachlose sind wie du und ich...

  • ..."alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren." Art. 1 S.1 AEMR
  • ..."die Würde des Menschen ist unantastbar" Art. 1 S.1 GG 

Dies sollten wir mitdenken beim hinschauen. Wir alle werden geboren, wachsen auf und sterben. Das unterscheidet uns nicht. Es sind die Lebenswege, die Chancen und Abzweigungen, Sorgen, Belastungen und Bedingungen. Puzzleteile, die dann den Unterschied machen. Vorgefunden oder selbst verursacht, darauf kommt es nicht an. Wer will darüber urteilen?

hinschauen begegnet allen Menschen mit Respekt und Würde.


Wir können etwas verändern...

...bei uns

in unseren Köpfen, mit unserer Haltung zu und unserer Wahrnehmung von Obdachlosigkeit.

... auf der Straße

jeden Tag, im Alltag. Weil es nicht immer gleich ein Projekt sein muss. Keine Charityveranstaltung. Einfach auf dem Weg zur Arbeit, beim Einkaufen, auf dem Bahnhof. Einfach hinschauen statt wegschauen. Durch einen ehrlichen Zuspruch, ein nettes Wort. Durch einen Blick in das Gesicht des fragenden Menschen, statt in den "Haste-mal-nen-Euro-Becher". Vielleicht durch eine Frage. Und durch ein Geschenk, ein paar Euros, ein Essen, ein Getränk, aus ganzem Herzen, gern geschehen.

...im Umfeld

durch Gespräche in der Familie und im Freundeskreis. Miteinander reden. Über Ursachen von Obdachlosigkeit. Über Vorbehalte. Einfach aufmerksamer werden. Und dann hinschauen, einmal, zweimal, öfter.

...bei unseren Kindern

durch das Vorleben von Freundlichkeit und Respekt gegenüber jedem Menschen. Auch Menschen in besonderen Situationen, am Boden, gerade weil sie "anders" wirken. Nicht naiv, aber mit offenem Herzen.


tun: unsere Projekte

Hier erfahren Sie, welche Projekte hinschauen gegenwärtig durchführt, plant oder welche Projekte bereits durchgeführt wurden:

Weihnachtsaktion 2023

hinschauen plant eine Weihnachtsgeschenke-Aktion für obdach- /wohnungslose Menschen. Hierzu ist hinschauen derzeit mit verschiedenen Organisationen im Gespräch (Stand: Oktober 2023)

Es ist entschieden! 

Die Weihnachtsaktion 2023 "Sie sind wertvoll" unterstützt die Arbeit des Weser5-Teams der Diakonie Frankfurt-Offenbach, hier die "Aufsuchende Sozialarbeit am Flughafen".

Nach Rücksprache mit den Verantwortlichen spendet hinschauen 

roll- und ziehbare Reisetaschen, Rucksäcke, Unterwäsche, Socken und Weihnachtsschokolade, ergänzt durch einen Aufkleber mit der Botschaft "Sie sind wertvoll, denn ohne Sie wäre die Welt nicht vollständig" zugunsten der obdach- oder wohnungslosen Menschen.

Bilder der Aktion folgen, derzeit sieht es wegen der Lieferungen der Spenden bei hinschauen aus wie in einem Paketshop...

Sollten Sie sich über die Arbeit des Weser5-Teams einen Eindruck machen wollen, können Sie gerne das Video 

anschauen.

Denn manchmal geschehen genau durch diese Arbeit kleine Wunder...

z.B. schöpfen Menschen nach vielen Jahren wieder Mut und fassen Fuss.

Update 30.11.2023: Die "Auslieferung" der Geschenke und positiven Botschaft erfolgt/erfolgte am 01.12.2023

hinschauen dankt allen Unterstützern und Unterstützerinnen, die diese Aktion möglich gemacht haben von Herzen. Wie wertvoll!






"Unter Palmen aus Stahl" - Die Geschichte eines Straßenjungen

Das ist es, das neue (nunmehr schon vollendete !)  Buchprojekt. Diesmal mit einer wahren Lebensgeschichte, einer harten. Der Geschichte von Dominik Bloh, dem Autor des Buchs "Unter Palmen aus Stahl" - die Geschichte eines Straßenjungen. Der fällt und der sich durchkämpft, von ganz tief unten. Und der mit Mut und Courage einen neuen Weg findet, einen Weg voller Menschlichkeit und Respekt für Andere.

hinschauen möchte einen anderen Blick der Gesellschaft auf Obdachlosigkeit richten, auch den der Jugendlichen. Und dazu leistet dieses Buch einen großartigen Beitrag. Der Beltz-Verlag hat Unterrichtsmaterialien dazu erarbeitet. Jetzt müssen die Bücher noch zu den jungen Menschen. Das bietet hinschauen an.

Interessierte Schulen/Klassen erhalten je ein Taschenbuch und das Heft mit den Unterrichtsmaterialien geschenkt. Verbunden mit der Bitte, dieses Thema in den Unterricht zu integrieren. Denn gerade die jungen Menschen sind es, die langfristig anders hinschauen könnten.



Der "gern-geschehen-Beutel"

Das ist er. Unser Beutel. Ein Geschenk von Menschen, die hinschauen, für obdachlose Menschen. Ganz einfach, immer unterwegs dabei und griffbereit für eine Freude im Alltag. Denn, frei zitiert, "der Mensch lebt nicht vom Wort allein" oder von Freundlichkeit. 

hinschauen stellt den Beutel zur Verfügung, immer 

  • mit einer positiven Botschaftskarte (kann auch selbst beschriftet werden), 
  • mit verschiedenen Dingen des Alltags (wird aktuell angepasst), wie z.B. Wundpflastern, Mini-Duschgel "just-for-you", Rettungsdecke, Handdesinfektionstüchern, Einwegrasierern etc. und 
  • fordert den Verschenker - freundlich aber bestimmt - auf, noch mindestens 5 Euro hinzuzufügen. Das Geld ist erforderlicher/zwingender Teil des Beutels. Aus Respekt dem Menschen gegenüber. Für die Dinge, die dieser gerade braucht und die den Tag vielleicht ein bisschen besser machen. Was auch immer das sein mag.
  • Dann kann (muss aber nicht) der Beutel weiter nach Belieben gefüllt und verschenkt werden -
    gern geschehen.

Die Beutel können über die E-Mailadresse von hinschauen mueckenberger@hinschauen.org bestellt werden. Gerne nehmen wir auch finanzielle Unterstützung für die Beschaffung der Beutel entgegen, damit die Idee auch weiterleben kann. Hierzu können Sie hinschauen eine E-Mail schreiben, wir kontaktieren Sie dann gerne und klären die Einzelheiten. Allerdings können keine Spendenquittungen (siehe "fragen") erteilt werden.

"Ein mittelschönes Leben" - hinschauen für Grundschüler

Das ist es. Ein weiteres, wunderbares Kinderbuch von Kirsten Boie. Über ein Leben, das Höhen und Tiefen hat und eine Geschichte über die Obdachlosigkeit erzählt. Über Ursachen und Gefühle, des Menschen auf der Straße und der Menschen im Umfeld. Denn auch Obdachlose haben eine Vergangenheit. Manchmal Familien und Kinder - und Sehnsucht nach diesen.

hinschauen möchte einen anderen Blick der Gesellschaft auf Obdachlosigkeit richten, gerade auch den der Kinder. Und dazu leistet dieses Buch einen großartigen Beitrag. Und der Buchverlag hat Unterrichtsmaterialien dazu erarbeitet. Jetzt müssen die Bücher noch zu den Grundschulen und zu den Kindern. Das bietet hinschauen an.

Interessierte Grundschulen erhalten je ein gebundenes Buch und eine Taschenbuchausgabe geschenkt. Verbunden mit der Bitte, dieses Thema in den Unterricht zu integrieren. Denn unsere Kinder sind es, die langfristig anders hinschauen könnten.

hinschauen startet mit Grundschulen im Bereich der Großstädte. In Frankfurt, Berlin, Hamburg, Köln und München. Solange das Geld reicht, mal sehen, wie weit wir kommen...

Aktuell 30.12.2022 - das Projekt ist abgeschlossen: 

Hinschauen hat über 350 Buchpakete an interessierte Grundschulen in den nachfolgende Städte verschickt: Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln, Stuttgart, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Leipzig, Bremen, Dresden, Nürnberg, Marburg, Duisburg und Bochum. 

Sollte jede Grundschule nur mit je einer Klasse (mit 25 Kindern) das Thema besprechen, hätten wir bereits jetzt ca. 8.750 Kinder und Lehrer/innen erreicht. Wie wundervoll...

fragen - und antworten

  • In Deutschland muss doch niemand obdachlos sein, oder?

    Nein.

    "Die Städte und Gemeinden müssen unfreiwillig obdachlosen Personen, die sich finanziell bzw. auch persönlichkeitsbedingt nicht selbst eine Unterkunft verschaffen können, auf Antrag ein vorläufiges und befristetes Unterkommen einfacher Art zur Verfügung stellen." (Ruder, Karl-Heinz: Grundsätze der polizei- und ordnungsrechtlichen Unterbringung von (unfreiwillig) obdachlosen Menschen unter besonderer Berücksichtigung obdachloser Unionsbürger, Materialien zur Wohnungslosenhilfe, Heft Nr. 64, 2015, S. 22–23; Quelle Wikipedia, Stand: 26.06.2021)

    Aber:

    Dies setzt einen Antrag voraus. Diesen muss man stellen können. Und wissen wo. Und warten können. Denn diese Unterkünfte sind nicht ausreichend vorhanden. Sie sind vorläufig und befristet. Die Ursachen warten darauf nicht.

    Häufige Ursachen für Obdachlosigkeit sind (Quelle Wikipedia, Stand: 26.06.2021):

    Wohlfahrtsverbände wie die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) weisen darauf hin, dass Obdachlosigkeit keinesfalls nur persönliche Ursachen hat, sondern vielmehr auch gesellschaftliche Gründe. Zuerst werden hier die zunehmende Armut in Deutschland sowie der Wohnungsmangel besonders in Ballungsgebieten genannt.

    Meist führen mehrere Faktoren zur Obdachlosigkeit:

    • Sanktionen der Jobcenter aufgrund von Hartz IV Verordnungen (siehe Sperrzeiten)
    • Schulden, Kündigung eines Mietvertrages und daraus resultierende Zwangsräumung
    • Scheidung oder Tod eines Lebensgefährten oder nahen Verwandten, wenn dadurch Hilflosigkeit eintritt
    • Arbeitslosigkeit
    • fehlende Schulbildung oder unvollständige Berufsbildung
    • Wegfall der Grundsicherungsleistung nach wiederholter Verletzung der Pflichten, von deren Erfüllung die Grundsicherung abhängig ist (§ 31, § 31a SGB II)
    • Krankheit (meist psychische Störungen wie Schizophrenie oder Persönlichkeitsstörungen, seltener auch körperliche Leiden)
    • Gefängnisaufenthalt und mangelhafte oder fehlende Resozialisierung nach der Freilassung
    • Kriegsflucht, Vertreibung oder Migration aus Armut
    • Verlust des Wohnraums infolge von Naturkatastrophen
    • einer Studie zufolge erhöht das Erleiden eines Schädel-Hirn-Traumas die Wahrscheinlichkeit, im Verlauf des weiteren Lebens irgendwann von Obdachlosigkeit betroffen zu sein

    Häufige Faktoren von Obdachlosigkeit bei Kindern und Jugendlichen sind:

    • materielle Not und Obdachlosigkeit der gesamten Familie
    • Flucht vor Gewalt oder Missbrauch im Elternhaus
    • zu enge Wohnverhältnisse im Elternhaus
    • Flucht vor ständigen Konflikten mit anderen Familienmitgliedern
    • Flucht aus Heimen (auch Obdachlosenheime)
    • Geldmangel in der Familie.

    Als konkreter Anlass für die Obdachlosigkeit steht die Zwangsräumung wegen Mietschulden an erster Stelle. Weitere Anlässe können sein: Unzumutbarkeit oder vertragswidriger Gebrauch der Wohnung (häufig krankheitsbedingt, z. B. infolge Desorganisationsproblematiken), Entlassung aus Gefängnissen, Heimen und Anstalten, unvorhergesehene Notlagen (wie Brand- oder Wasserschäden), familiäre Zerwürfnisse.

    hinschauen arbeitet diesbezüglich nicht wissenschaftlich. hinschauen schaut nur hin, auf die Straße, und spricht dort mit Menschen

    Weiterführende Informationen finden Sie auch unter nachfolgendem Download des Caritasverbands:

    "Arm in Köln - Caritas-Leitfaden für einen guten Umgang mit Betteln und Armut" 


  • Warum kann hinschauen keine Spendenquittungen erteilen?

    Weil der Grundgedanke von hinschauen, d.h., "den Blick der Gesellschaft auf Obdachlosigkeit richten und eine andere Sichtweise zu fördern" (nach erfolgter Prüfung durch das Finanzamt) leider keinen mildtätigen oder gemeinnützigen Zweck im Sinne der Abgabenordnung darstellt. Und wir weder die hinschauen-Projekte an die Abgabenordnung anpassen, noch die Gefahr von nicht anerkannten Spendenquittungen eingehen wollten.

  • Wie und an wen verteile ich selbst den "gern-geschehen-Beutel"?

    Einfach im Alltag. Wenn uns obdachlose Menschen begegnen und wir hinschauen. Wenn wir gefragt haben, ob diese ein Geschenk haben möchten. Aus der Tasche nehmen und verschenken, gern geschehen. Idealerweise ist dann bereits das Täschchen (kleiner weißer Beutel) mit dem Geld gefüllt und eine nette Botschaft aufgeschrieben.

    Nochmal einfach: Beutel fertigmachen, einstecken und mitnehmen, bei Gelegenheit verschenken. 


  • Glaubt hinschauen denn, dass so ein "Beutel" den Menschen wirklich hilft?

    Der "gern-geschehen-Beutel" verändert natürlich die grundsätzliche Situation nicht. Das ist klar.

    Es geht um eine Geste der Wertschätzung, eine kleine Aufmerksamkeit von Mensch zu Mensch. 

    Nachfolgend ein paar der Originalreaktionen:

    "Ich habe schon sehr lange kein Geschenk mehr bekommen..."

    "Einfach so, ein Geschenk!"

    "God bless you"

    "Eigentlich will ich keinen Beutel" (das war lustig...)

    "Ist da was Süßes drin?" (das hat häufig mit der persönlichen Verfassung des Menschen zu tun)

    "Verlieren Sie ihr gutes Herz nicht"

    Und dann denkt man, hilft das? 

    Vielleicht...



mitmachen bei(m) hinschauen

Das wäre schön. Jeder für sich, im Alltag. Was für ein Erfolg.

Oder auch bei uns, bei hinschauen

  • Durch das Verteilen der "gern-geschehen-Beutel" und/oder deren Finanzierung.

  • Durch Spenden* **für das Grundschulbuchprojekt, durch Geld- oder Buchspenden "Ein mittelschönes Leben".

  • Durch Geldspenden* als "haste-mal-nen Euro":
    • Monatsspende    (12 Euro),
    • Wochenspende   (52 Euro) oder
    • Tagesspende       (365 Euro) oder 
    • in jeder beliebigen Höhe natürlich...

Kontakt: mueckenberger@hinschauen.org

* allerdings ohne Spendenquittung, siehe "fragen". 

** Die Kontonummer für Spenden lautet: 

Taunus Sparkasse Bad Homburg,
Dr. Katja Mückenberger - Hinschauen,
DE29 5125 0000 0066 4871 99

Sofern von den Unterstützenden keine E-Mailadressen oder sonstige Kontaktdaten vorliegen, kann hinschauen sich nur auf diesem Weg von ganzem Herzen bedanken! 


hinschauen:
ein Projekt von Katja Mückenberger und Freunden des hinschauens

hinschauen ist eine Initiative von Dr. Katja Mückenberger. Aus Dankbarkeit. 

Dafür, dass ich auf Bahnhöfen, Flughäfen und Einkaufspassagen gefragt werde und nicht fragen muss.
Dafür, dass mir mit jeder dieser Begegnungen bewusst wird, wie Leben sein kann und ich am Abend nicht nach einem Schlafplatz oder einer Toilette suchen muss. Insbesondere als Frau. Besonders im Winter.
Für die herzergreifenden Worten der obdachlosen Menschen, denen ich in meinem Business-Alltag auf den Straßen begegne:

  • "Ich danke Dir und umarme Dich..." 
  • "Kinder sollten keine Krankheiten haben..." 
  • "Gott segne Dich..."
  • "Ich habe heute meine Impfung bekommen, ich bin so glücklich...".

Das berührt mich tief, und ich bin diesen Menschen sehr dankbar.

Aber hinschauen lebt nur durch andere Menschen, die hinschauen und mitmachen.
Durch jeden von Euch/von Ihnen. Durch Kinder, die heute oder als Erwachsene obdachlose Menschen mit anderen Augen sehen.

Kann man das messen? Nein, hinschauen und darauf vertrauen reicht.

Danke dafür.

Kontakt: mueckenberger@hinschauen.org


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